Exzellente Unterstützungsangebote durch den Lebensqualitäts-Ansatz – QoLAB (Quality of Life Approach to Build support services of excellence)

In den letzten Jahren hat sich in der Unterstützung von Menschen mit Behinderungen eine Modernisierung vollzogen. Dabei fand ein Wandel zu stärker personenzentrierten und auf Menschenrechten basierenden Angeboten statt. Bei der Bewertung der Qualität der Dienstleistung sollte die Hauptpriorität auf der Wirkung liegen, die sie auf die Lebensqualität der Menschen hat. Diese Wirkung basiert auf den im UN-Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) verankerten Rechten.

Herausforderungen bei der aktuellen Überprüfung der Dienstleistungsqualität

Trotzdem konzentrieren sich die aktuellen Überprüfungssysteme oft auf die Mindeststandards der Sicherheits- und Gesundheitsbedingungen für die Nutzer:innen der Dienstleistungen. Dadurch wird das Potential zur Verbesserung eingeschränkt und der Wandel zu einem Angebot mit Fokus auf die Lebensqualität gehemmt.

Das Projekt und seine Ziele

Das Projekt QoLAB hat das Ziel, Dienstleistungsanbieter über Qualitätsbewertung und Verbesserungsmöglichkeiten zu informieren und Verbesserungen anzuleiten. Dabei soll das praktische Umsetzungsmodell für Lebensqualität (Quality of Life Support Model, QoLSM) verwendet werden, das den in der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) festgelegten Rechten und Grundsätzen entspricht. Das Projekt soll dazu beitragen, eine neue Generation von Dienstleistungsangeboten aufzubauen, indem es Unterstützungsinstrumente und praktische Anleitungen entwickelt und erprobt, die die allgemeine Lebensqualität des Einzelnen verbessern. Zusätzlich soll es Menschen mit Behinderungen ermöglichen, an Entscheidungen, die ihr Leben betreffen, teilzunehmen und die Unterstützungsangebote, die sie erhalten, aktiv mitzugestalten. Dienstleister sollen in der Lage sein, einen Aktionsplan zur Umsetzung des QoLSM in ihren Organisationen zu entwickeln und zu erproben, unter Beteiligung von Menschen mit Behinderungen und ihren Unterstützungskreisen.

Die Projektziele gliedern sich dabei in 4 Bereiche:

  1. Qualifizierung von Mitarbeiter:innen und Einrichtungsleitungen: Mitarbeiter:innen und Einrichtungsleitungen sollen hinsichtlich des Lebensqualitäts-Modells qualifiziert werden. Dadurch sollen ihre Kompetenzen bei der Implementierung innovativer Rahmenwerke zur Messung der Qualität der Angebote für Menschen mit Behinderungen verbessert werden.

  2. Empowerment von Menschen mit Behinderungen und ihren Unterstützungskreisen: Menschen mit Behinderungen und ihre Unterstützungskreise sollen befähigt werden, eine aktive Rolle im Qualitätssicherungs- und Planungsprozess der Unterstützung zu übernehmen.

  3. Ausbau des Dialogs und Stärkung der Zusammenarbeit: Der Dialog und die Zusammenarbeit mit Aufsichts-/Kontrollorganen und öffentlichen Behörden sollen ausgebaut und gestärkt werden.

  4. Förderung der Einführung und Integration der QoLSM-Lerntools und -Modelle: Die Einführung und Integration der QoLSM-Lerntools und -Modelle in ganz Europa soll gefördert werden, um die Lebensqualität der Angebotsnutzer:innen zu verbessern.

Zielgruppen

Die Zielgruppen des Projekts umfassen:

  • Mitarbeiter:innen
  • Einrichtungs- und Regionalleitungen
  • Erwachsene Menschen mit Behinderungen, Angehörige und weitere Mitglieder ihrer Unterstützungskreise
  • Aufsichts- und Kontrollorgane sowie Behörden

Aktivitäten des Projekts

Das Projekt umfasst folgende Aktivitäten:

  • Erstellung eines Toolkits zur Implementierung des Lebensqualitäts-Ansatzes (Quality of Life Supports Model, QoLSM): Es werden Hilfsmaterialien für Schulungen und den Aufbau von Kompetenzen erstellt, die auf die verschiedenen Zielgruppen des Projekts zugeschnitten sind. Das Toolkit unterstützt alle Beteiligten bei der Umsetzung des QoLSM-Modells.
  • Organisation von Workshops zur Struktur- und Kompetenzentwicklung: Es werden verschiedene Workshops organisiert, die sich an Mitarbeiter:innen und Leitungen von Einrichtungen der Teilhabe, Menschen mit Behinderungen sowie deren Unterstützungskreise richten. Ziel ist es, maßgeschneiderte Informationsveranstaltungen und Schulungen anzubieten, um die Teilnahme an der Umsetzung des QoLSM zu unterstützen.
  • Entwicklung eines QoLSM-Übertragbarkeitsplans und politischer Empfehlungen: Es werden ein QoLSM-Übertragbarkeitsplan und politische Empfehlungen entwickelt, um die Umsetzung des QoLSM in verschiedenen Kontexten zu unterstützen. Dabei werden lokale Faktoren wie kulturelle Unterschiede, rechtliche Rahmenbedingungen und Ressourcenverfügbarkeit berücksichtigt.

 

Dauer: Dezember 2023 bis November 2026 

Finanzierung: Erasmus+ KA2: Kooperationspartnerschaft

 

Unsere Partner

  • CECD Mira Sintra – Bildungszentrum für Menschen mit Behinderungen (CECD):  CECD

Kontakt

Dr. Maria Bogensperger maria.bogensperger@lebenshilfe-salzburg.at

Mag. Monika Daoudi-Rosenhammer monika.daoudi-rosenhammer@lebenshilfe-salzburg.at

Mag. (FH) Michael Hanl-Landa michael.hanl@lebenshilfe-salzburg.at