Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen im Fokus
Europaweite Zusammenarbeit zur Umsetzung des Quality of Life Support Models in die Praxis
Ende 23 ist das Erasmus+ Projekt unter der Leitung der EASPD (Dachverband von europäischen Dienstleistungsanbietern für Menschen mit Behinderung) gestartet, bei dem die Lebenshilfe Salzburg gemeinsam mit Spaniens größter Universität (Universidad Complutense de Madrid) und drei weiteren Dienstleistungsanbietern aus Finnland, Portugal und Ungarn gemeinsam eine Europäische Kooperations-Partnerschaft bilden.
Das Projekt “QoLAB – Quality of Life Assessment system for Build up of support services of excellence” hat das Ziel, Dienstleistungsunternehmen für Menschen mit Behinderungen darüber zu informieren und anzuleiten, wie sie die Qualität mit Hilfe des Quality of Life Support Model (QoLSM) im Einklang mit der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen überprüfen und verbessern können. Die Laufzeit bis November 26 – wir stehen also jetzt bei der Halbzeit. Und was haben wir erreicht?
Im ersten Schritt wollten wir wissen, was Lebensqualität für Menschen mit Behinderung bedeutet. Dazu haben wir in allen beteiligten Ländern vier Fokusgruppen implementiert, um uns der Antwort aus vier verschiedenen Perspektiven anzunähern, nämlich von den Betroffenen selbst, ihren Angehörigen, Unterstützer:innen und Führungskräften.
Die Fokusgruppen-Sitzungen fanden im Laufe des April 24 statt. Aufgrund der begrenzten Zeit konnten selbstverständlich nicht alle Aspekte des Lebensqualitäts-Ansatzes beleuchtet werden, dennoch ergaben sich spannende Bilder.
Die gesammelten Ergebnisse boten für die am Projekt beteiligte Universität in Spanien die Grundlage, um einen Werkzeugkoffer für gute Lebensqualität in Einrichtungen der Behindertenhilfe zusammenzustellen.
Ende Februar 25 war ein spannender Zeitpunkt, da wichtige Ressourcen zur Verbesserung der Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen auf der Grundlage des Quality of Life Supports Model (QoLSM) fertiggestellt wurden. Dazu gehören das QoLSM-Implementierungs-Toolkit und eine Reihe von Sensibilisierungsvideos, die sich an die verschiedenen Zielgruppen richten.
Die Toolkits in den verschiedenen Sprachen und die Videos finden Sie auf der Projektwebsite.

Toolkit
Das Toolkit dient als Leitfaden für die Anwendung des QoLSM-Modells in der Praxis und ist nach den wichtigsten Phasen der Umsetzung gegliedert:
- Planung und Diagnose: Bewertung der aktuellen Praktiken und Definition von Indikatoren für die Lebensqualität.
- Entwurf und erste Umsetzung: Entwicklung individueller Unterstützungspläne und Integration inklusiver Methoden.
- Bewertung und Anpassungen: Überwachung der Fortschritte, Einholung von Feedback und Verfeinerung der Strategien.
- Skalierbarkeit und Nachhaltigkeit: Ausweitung bewährter Verfahren und Verankerung von Grundsätzen zur Lebensqualität in den Richtlinien der Organisation.
Das Toolkit umfasst:
- Checklisten und Selbstbewertungstools.
- Fallstudien und bewährte Verfahren zur Veranschaulichung erfolgreicher Umsetzungen.
- Reflexionsübungen, die dabei helfen, Dienstleistungen an die individuellen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen anzupassen.
Um die Nutzung für alle zu vereinfachen, enthält das Toolkit zusätzliche Materialien, die auf verschiedene Personengruppen (Führungskräfte und ihre Mitarbeiter:innen von Dienstleistungsunternehmen sowie Menschen mit Behinderungen und ihre Unterstützerkreise) zugeschnitten sind.
Im April 25 kamen dafür die Projekt-Partner in Madrid zu einem motivierenden und produktiven Projekttreffen zusammen, das von der Universidad Complutense de Madrid (UCM) ausgerichtet wurde. Die dreitägige Zusammenkunft bot nicht nur Gelegenheit, die Fortschritte des Projekts zu bewerten, sondern alle Teilnehmer:innen erhielten eine intensive Schulung zum Toolkit.
Im Juni 25 haben die Projektpartner die Workshops für die verschiedenen Zielgruppen (Menschen mit Behinderungen und ihre Unterstützerkreise sowie Führungskräfte und Mitarbeiter:innen) auf lokaler Ebene umgesetzt.
Ein weiteres Highlight steht bevor: Anfang September 25 laden wir zu einem nationalen Co-Creation-Lab in Salzburg ein. Hier kommen wichtige Stakeholder zusammen, um tiefer in das Thema einzutauchen und gemeinsam an neuen Ansätzen zu arbeiten. Die Ergebnisse werden direkt in den Aktionsplan des Projekts einfließen.
All diese Maßnahmen sind wichtige Schritte, um dem gemeinsamen Ziel näher zu kommen: die Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen in ganz Europa so auszurichten, dass sie durch personenzentriertes Arbeiten auf Basis der Rechte der UN-Konvention zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschen, die wir unterstützen, führen.
Bleiben Sie auf dem Laufenden und erfahren Sie hier mehr über das Projekt.